Fürstin Marie-Aglaë (Lebensdaten: 1940-2021) wurde am 14. April 1940 in Prag als viertes von sieben Kindern des Grafen Ferdinand Carl Kinsky von Wchinitz und Tettau und der Gräfin Henriette, geborene Gräfin von Ledebur-Wicheln, geboren.
«Ein Leben in Gottvertrauen, Nächstenliebe, Verantwortungsbewusstsein und Familiensinn.» *
Fürstin Marie Aglaë Bonaventura Theresia von und zu Liechtenstein, Herzogin von Troppau und Jägerndorf, Gräfin zu Rietberg, geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau, wurde am 14. April 1940 in Prag als viertes von sieben Kindern des Grafen Ferdinand Carl Kinsky von Wchinitz und Tettau und Gräfin Henriette von Ledebur-Wicheln geboren.
Ihre Familie wurde 1945 aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben und floh nach Deutschland. Sie besuchte in Ering am Inn die Volksschule, ehe sie in das Internat der Lioba Schwestern im Kloster Wald in Baden-Württemberg eintrat und das Realgymnasium abschloss. Anschliessend absolvierte sie Sprachaufenthalte in England und Frankreich. Sie erlangte ihr Diplom an der Akademie für Gebrauchsgraphik der Universität München. Bis zur Hochzeit arbeitete Sie als Grafikerin in Dachau.
Am 30. Juli 1967 heiratete Sie den damaligen Erbprinzen Hans-Adam II. in Vaduz. Sie wurden Eltern von vier Kindern:
Erbprinz Alois, geboren am 11. Juni 1968
Prinz Maximilian, geboren am 16. Mai 1969
Prinz Constantin, geboren am 15. März 1972
Prinzessin Tatjana, geboren am 10. April 1973
Nachdem 1984 Erbprinz Hans-Adam II. von seinem Vater Fürst Franz Josef II. zum dauernden Stellvertreter des Staatsoberhaupts ernannt und mit der Wahrnehmung der Staatsgeschäfte beauftragt wurde, nahm Fürstin Marie fortan an der Seite ihres Ehemannes repräsentative Aufgaben wahr.
Solidarität und Menschlichkeit
Neben ihrer Herzensaufgabe «Mutter zu sein» hat sich Fürstin Marie stark für soziale Institutionen in Liechtenstein engagiert. So war sie Präsidentin des Liechtensteinischen Roten Kreuzes, dem sie 30 Jahre (1985 bis 2015) vorgestanden hatte. Hierbei galt die Hilfe nicht nur Menschen in Kriegs- und Katastrophengebieten, auch im Inland sollte Bedürftigen und Benachteiligten geholfen werden. Als Präsidentin und Schirmherrin des Vereins für Heilpädagogische Hilfe in Liechtenstein förderte sie darüber hinaus die Inklusion von Menschen mit Behinderung.
Fürstin Marie verstand es, die liechtensteinische Bevölkerung für die Unterstützung von Solidarität und Menschlichkeit gegenüber anderen Menschen zu gewinnen. Sie zeigte auch grosses Engagement und Interesse für Kunst, Kultur und Musik und beschäftigte sich intensiv mit Fragen der Bildung und Erziehung.
Mit ihrer Warmherzigkeit und ihrem grossen Einsatz für Menschen in Not und Bedrängnis wird sie als von der Bevölkerung verehrte und geliebte Landesmutter in die Geschichte von Liechtenstein eingehen.
Ihre Durchlaucht Fürstin Marie von und zu Liechtenstein ist am 21. August 2021 im Spital in Grabs nach einem Schlaganfall verstorben.
«Vielleicht rührt es mich besonders, weil ich Not und Hunger selbst erlebt habe. Ich glaube, dass es in unserem Leben zum Wichtigsten gehört, Menschen Liebe zu schenken und Notleidenden zu helfen.» (I.D. Fürstin Marie)