Fürstin Gina

Fürstin Gina (Lebensdaten: 1921-1989) war die Tochter des Grafen Ferdinand Wilczek und der Nora, geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau. Sie besuchte das Gymnasium Sacre Coeur in Wien und das Pensionat der Englischen Fräulein in Rom.

Fürstin Gina studierte Sprachen an der Universität Wien und absolvierte die Prüfung als Dolmetscherin in Englisch, Französisch und Italienisch.

Erste Fürstenhochzeit in Liechtenstein

Sie vermählte sich 1943 mit Fürst Franz Josef II. von Liechtenstein. Die Hochzeit in Vaduz war ein Grossereignis und wurde zur Manifestation des Unabhängigkeitswillens der liechtensteinischen Bevölkerung, zum öffentlichen Zeugnis ihrer Treue zur Monarchie. Es war die erste Hochzeit eines Fürsten in Liechtenstein.

Gründerin des Liechtensteinischen Roten Kreuzes

Bei Kriegsende trug Fürstin Gina zur Linderung des Flüchtlingselends an der Landesgrenze bei Schaanwald bei, indem sie etwa beim Suppenkochen und beim Baden von Kindern half.

Im Jahr 1945 wurde auf ihre Initiative das Liechtensteinische Rote Kreuz gegründet. Unter der Leitung der Fürstin, die der Organisation bis 1985 als Präsidentin vorstand, wurden zunächst Hilfsaktionen in den vom Krieg betroffenen Ländern durchgeführt. Später wurden die Aktivitäten auch auf das Inland ausgeweitet.

Einsatz für das Frauenstimmrecht

Im Jahr 1987 erhielt die Fürstin vom „Internationalen Komitee vom Roten Kreuz“ die Henry-Dunant-Medaille verliehen. Neben ihren zahlreichen karitativen und sozialen Aktivitäten setzte sich Fürstin Gina auch für politische Ziele ein, so etwa für die Einführung des Frauenstimmrechts in Liechtenstein. Fürstin Gina von Liechtenstein starb 1989 in Grabs (Schweiz).